Im Gasthörenden- und Seniorenstudium gestalten Dr. Ariane Walsdorf und Prof. Dr. Friedrich Wilhelm Wellmer zwei Vorträge und eine Führung zum Thema "Leibniz und die Anfänge der Geowissenschaften".
Start ist am Montag, den 06.05.2024 um 18:15 Uhr im Hörsaal Kesselhaus, Hofgebäude, Schloßwender Straße 5, Gebäude 1208.
Die Vorträge sind offen für alle Interessierten und kostenfrei. Für die Führungen in der Leibniz-Ausstellung ist eine Anmeldung wegen begrenzter Plätze erforderlich.
Weitere Informationen dazu finden Sie in der unten stehenden Beschreibung.
Leibniz und die Anfänge der Geowissenschaften | |
Leitung | Dr. Ariane Walsdorf, Prof. Dr. Friedrich-Wilhelm Wellmer |
Termine | Mo 06.05, 13.05.2024, 18:15 – 19:45 Uhr (Vorträge) Mi 08.05.2024, ab 10:00 Uhr (Leibniz-Ausstellung) |
Ort | A001, Schloßwender Straße 5 [1208] Ausstellung EXPLORE!Leibniz, Welfenschloss, Sockelgeschoss, Welfengarten 1 [1101] |
Anmeldung | ab Di 02. April 2024, 9:00 Uhr * info@ghs.uni-hannover.de |
06.05.2024 Dr. Ariane Walsdorf: Wie kommt der Haizahn auf den Berg? Finden sich die Muscheln und Haizähne auf den Berghöhen, weil Gott einst die Sintflut schickte und die Wasser fünfzehn Ellen über allen Bergen standen, wie die Heiligen Schriften es erzählen? Leibniz war sich sicher: „Man müsse auf die Quellen der Natur schauen, z. B. auf die Gesteinsschichten im Harz und die versteinerten Fische im Kupferschiefer.“ Vor Leibniz hatte sich auch schon der dänische Naturforscher, Anatom und spätere Bischof Nicolaus Stensen (genannt Steno) mit der Entstehung der Erde beschäftigt. Persönlich und brieflich tauschten die Forscher ihre Ideen aus. Der Vortrag erzählt die Geschichte einer aufregenden Entdeckung: Die Entstehung der Geowissenschaft. 08.05.2024 Dr. Ariane Walsdorf: Führung durch die Sonderausstellung EXPLORE!Leibniz Ausgestellt sind Exponate aus der Sammlung der Leibniz Universität, dem Oberharzer Bergwerksmuseum und der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe. Der Ausstellungsbesuch wird ergänzend zu den Vorträgen angeboten. Bitte melden Sie sich zum Ausstellungsbesuch separat an, da die Teilnehmendenzahl begrenzt ist. Bei großer Nachfrage werden mehrere Führungen durch die Ausstellung organisiert.
13.05.2024 Prof. Dr. Friedrich-Wilhelm Wellmer: Was sagt die Geologie heute zur Sintflut? Die Ablösung von den Vorstellungen der Bibel fing etwa mit Leibniz und seinem Zeitgenossen, dem dänischen Naturforscher und späterem Bischof Nicolaus Stensen (genannt Steno), an. Unter dem Leitgedanken „Man müsse auf die Quellen der Natur schauen“ begann damit auch eine kritische Auseinandersetzung mit der Vorstellung einer Sintflut, die bis heute anhält. In dem Vortrag wird gezeigt, wie sich diese Idee bis heute entwickelte. Selbst als die moderne Sintfluttheorie, die Diluvialtheorie, Mitte des 19. Jahrhunderts durch die Erkenntnis von Eiszeiten und großen Inlandvereisungen und damit die Erklärung großer erratischer Blöcke, Findlingen, z.B. bei uns in Niedersachsen, widerlegt war, wurde weiter an der Sintflutidee gearbeitet. Die gängige Theorie heute ist, dass der Ursprung im Schwarzen Meer-Gebiet mit dem Durchbruch der Dardanellen vor 7600 Jahren lag. Diese Interpretation hat Schwächen. Alternative Orte und Situationen werden diskutiert. |